Gera. Der LSV 90 Schöngleina erspielte sich verdient den Titel um die diesjährige Ostthüringer Hallenmeisterschaft. Im Finale wurde der SV 1910 Kahla mit 5:2 bezwungen. Den Dritten Platz sicherte sich die zweite Vertretung des ZFC Meuselwitz die im kleinen Finale den VfL 06 Saalfeld besiegten.
Der Bezirksligistaufsteiger LSV 90 Schöngleina beherrschte mit seiner aggresiven und teilweise technisch guten Spielweise das Geschehen auf dem Parkett. In der Vorrundegruppe 1 stellte die von Trainer Minde gecoachten Spieler mit zwei Auftaktsiegen gegen BW Neustadt (1:0) und dem Titelverteidiger SV 1990 St.Gangloff (4:1) frühzeitig die Weichen auf den Halbfinaleinzug. Im letzten Vorrundenspiel allerdings verlor der LSV gegen eine taktisch diszipliniert aufspielenden Elf des SV 1910 Kahla mit 1:3.
Tragisch war dieses Ergebnis für den BW Neustadt. Denn der hatte sich nach einem 5:3 über St.Gangloff noch berechtigte Chancen auf die Qualifikation ausgerechnet. Enttäuschend das Abschneiden des Titelträgers des Vorjahres, St.Gangloff. Nur ein winziges Pünktchen aus dem Eröffnungsspiel gegen Kahla, das war zu wenig um weiter im Turnier zu bleiben.

Die Vorrundengruppe 2 stellte sich als sehr ausgeglichen dar. Im Auftaktspiel dieser Gruppe trennte sich der mit zahlreichen Fans angereiste FC Motor Zeulenroda vom "Hausherren" 1.SV Gera II mit 2:2. Der VfL 06 Saalfeld setzte sich in der Schlussphase im zweiten Gruppenspiel mit 2:0 über den ZFC Meuselwitz II durch. Während Gera im dritten Spiel erneut Unentschieden (2:2) gegen Saalfeld spielte, bewahrte sich der ZFC II mit einem 3:2 über Zeulenroda alle Chancen. Doch es sollte noch enger um die Halbfinalteilnahme werden. Als Zeulenroda doch noch einen Sieg gegen die bis dato ungeschlagenen Saalfelder (3:2) herauschoss, hätte sich Gera mit einem Sieg sich den 1.Platz der Gruppe sichern können. Doch die mit Odebret und Abresch verstärkte Reserve der Geraer musste sich im letzten Spiel gegen eine immer stärker aufspielende Meuselwitzer-Zweite klar mit 1:4 geschlagen geben. Bitter am Ende für die Zeulenrodaer, den ein winziges Tor in der Endabrechnung für den Einzug ins Halbfinale fehlte.

In der ersten Halbfinalbegegnung zwischen Schöngleina und dem VfL Saalfeld legte der LSV 90 los wie die "Feuerwehr". Schon nach kurzer Zeit stand es 2:0 und es deutete sich ein frühzeitige Entscheidung an. Aber die Mannen des VfL Saalfeld fingen sich und kamen zum 1:2 Anschlusstreffer. Das Spiel wogte nun hin und her. Erst das erlösende 1:3 kurz vor dem Ende entschied das Spiel um den Einzug in das Finale.

Als zweiter Finalist qualifizierte sich der SV 1910 Kahla recht glücklich. Meuselwitz ging nach 2 Minuten mit 1:0 in Führung, doch im Gegenzug erzielte Lars Amberg bereits den Ausgleich. Doch der ZFC erspielte sich weitere gute Chancen, scheiterte mit dem letzten Tick meist am gutaufgelegten "fliegenden Torhüter" der Kahlaer, Christian Schmidt. Unter den Augen ihres Präsidenten Hubert Wolf fiel dann doch die 2:1-Führung. Kahla spielte abgeklärt und wartete geduldig auf ihre Konterchance.
Zwei Minuten vor dem Ende schloss der Kahlaer Routinier Uwe Dölschner einen schnellen Konter zum erneuten Ausgleich (2:2) ab. So hieß es auch nach 12 Minuten und so musste die Entscheidung vom 9-Meter-Punkt fallen. Im Krimi "vom Punkt" verwandelte der ZFC seine ersten zwei "Neuner" sicher, während Kahla einmal scheiterte. Der Dritte Schütze des ZFC hätte alles klar machen können aber er klatschte den Ball nur die Bande - Verlängerung. Diesmal scheiterte erst der ZFC. Kahla sicherte sich durch den anschließenden verwandelten "Neuner" den überraschenden Einzug ins Finale.

Hier besiegte in einem einseitigen Finale der LSV 90 Schöngleina den SV 1910 Kahla mit 5:2. Im dritten Aufeinandertreffen während des gesamten Turnierverlaufs beider Kontrahenten wurde schnell eine 5:0-Führung mit zwei Toren vom späteren Torschützenkönig Mario Stauch, Wieland, Hinkel und Gensdörfer heraus geschossen. In den letzten Minuten kam Kahla durch Ronny Littke und Torsten Riese zu seinen zwei Ehrentoren. Die Uhr stand auf 18:10 Uhr, da stand der LSV 90 Schöngleina als der neue Ostthüringer Hallenmeister 2002 fest. Ausgelassen und stimmgewaltig feierten die Spieler und Fans ihren Turniererfolg, der mit einer Prämie von 250 Euro dotiert war.
Schöngleina stellte mit Mario Stauch auch den besten Torschützen mit 7 erzielten Toren.

Es war ein gelungenes Endrundenturnier. Die Organistoren gaben den Cheerleadern aus Ronnebeurg und dem Sportensemble des 1.SV Gera die Chance ihr Können zu zeigen und gleichzeitig zwischen den Spielen für Unterhaltung auf den Rängen zu sorgen. Vom Turnier-Sprecher Hartmut Gerlach gab es zudem zahlreiche Hintergrundinformationen zu den teilnehmenden Mannschaften und die aktuellen Spielstände von den gleichzeitig stattfindenden Spielen auf den Thüringer Fußballplätzen.
Die zahlreichen begeisterten fairen Fans aus Zeulenroda, Schöngleina und Neustadt, sorgten für das nötige Hallenturnier-Flair.

Foto: (H.Oertel) Christian Schmidt (Kahla) bekam den Titel als bester Torwart des Turniers.