von Dieter Köler-Terz (Veilsdorf)
Veilsdorf (dkt). Ein spannendes Südthüringen-Duell erwartet die Fußballfreunde heute in der
Thüringenliga.
Allerdings würde sich der aus unserer Region stammende Anhänger des runden Leders darüber
freuen, wenn es in diesem Match um einen Platz in der Spitzengruppe ginge. So müssen jedoch
alle für beide Mannschaften um den Verbleib in der Klasse bangen. Auch wenn beide die
Partie des letzten Spieltages für sich entscheiden konnten, aus dem Schneider sind Veilsdorf
oder Schmalkalden noch lange nicht.
Nach dem Überraschungssieg gegen die Glaswerker in Jena - es war übrigens der 100. Erfolg
des SV EK Veilsdorf in der 11. Saison des Vereins in der Thüringenliga - sind die Keramiker
nun wieder mehr denn je gefordert. Denn im Kampf gegen den drohenden Abstieg wäre dieser
Erfolg nur die Hälfte wert, müsste die Mannschaft diesmal Punkte abgeben. Freilich kämen
die Zähler den Gästen aus Schmalkalden genau so zu passe, denn ihnen geht es in dieser
Saison nicht viel anders als den Veilsdorfern. Auch sie sind noch lange nicht gegen das
Abstiegsgespenst gefeit. Vor Saisonbeginn hatten sie sich allerdings ein weitaus höheres
Ziel für diese Spielzeit gesteckt. Aber auch die Verpflichtung mehrerer Spieler brachte
vorerst nicht den gewünschten Erfolg. So blieben dem FSV - Schmalkalden änderte im Laufe
der Spielzeit die Vereinsstruktur und den Vereinsnamen - lange Zeit nur die hinteren Ränge
in der Tabelle.
Der 9. September des Vorjahres blieb so auch für den SV EK ein sehr erfolgreicher Tag, denn
an diesem besiegte die Elf den heutigen Gegner klar mit 4:1 und erreichte mit dem Ergebnis
den bisher höchsten Auswärtssieg der Saison. Die Grundlage des klaren Erfolgs war wie auch
am letzten Wochenende sicher gespielter Konterfußball.
Schon wenig später, Mitte Oktober wurde für den damals erfolglosen Trainer Ernst Kurth
deshalb der erfahrene Udo Gutwasser aus Hessen geholt. Er spielte früher für Kali Werra
und trainierte diese Mannschaft auch längere Zeit. Mit den Ex-Meiningern Thomas Hohlfeld
und Michael Thrum kamen zudem kurz vor der Winterpause noch zwei gute Spieler für die
Kreativabteilung der Mannschaft hinzu, die nun helfen sollen, der Mannschaft aus dem
Strudel herauszuhelfen.
Während der ehemalige Coach Kurth die Schmalkaldener in der Abwehr auf die sogenannte
Viererkette trimmen wollte, eine Abwehrtaktik, die die Mannschaft nie beherrschen konnte,
setzt Gutwasser sichtlich auf das gleiche taktische Mittel wie die Veilsdorfer.
Die erfolgreichen Ergebnisse der Rückserie zeigen aber, dass die Gäste so wohl
auf den richtigen Weg gekommen sind. Ansporn gab ihnen mit Sicherheit auch die
Vizemeisterschaft Thüringens in der Halle, wo sie erst im Endspiel dem 1.SV Gera
sehr knapp unterlagen.
Aus der verstärkten Abwehr heraus schafften der FSV; der als Schlusslicht der Tabelle
überwintern musste, in der Rückserie durch Siege gegen Pößneck (2:0/A) und Weimar
(2:1/H) und dem 0:0-Remis in Arnstadt nun schon sieben Punkte und sprang aus den
Abstiegsrängen heraus auf den zwölften Platz, was den Gästen jedoch noch keine
Sicherheit bringt. Denn der Abstand zu Veilsdorf (Vorletzter) beträgt lediglich
einen Sieg, das heißt ganze drei Punkte. Darin liegt die ganze Brisanz der diesmaligen
Partie. Es wird für den SV EK mit Sicherheit schwer werden, die Punkte im Weihbachgrund
zu behalten. Aber ein Sieg könnte Veilsdorf zum Gewinner des Spieltags werden lassen
und aus den Abstiegsrängen führen, wenn auch die anderen bedrohten Mannschaften
entsprechend "mitspielen".
Die Aufstellungssorgen von Peter Langguth haben sich aber nicht deutlich gemindert.
Erst am Spieltag wird sich entscheiden , wer von den verletzten oder erkrankten Akteuren
auflaufen kann. Eben so kurzfristig wird entschieden, wo nach den Regenfällen der letzten
Tage gespielt wird.
von Kurt Stadler (Schmalkalden)
Am Samstag, den 17.03.01 um 14.00 Uhr muss der FSV zum schweren Auswärtsspiel in
Veilsdorf antreten. Dieses Derby ist für beide Mannschaften richtungsweisend, gewinnen die
Mannen um Trainer Gutwasser kann man sich ein wenig Luft zu den Abstiegsplätzen verschaffen,
verliert der FSV das Spiel, ist man punktgleich mit Veilsdorf.
Die Männer vom "Walperloh" haben ihr letztes Heimspiel gegen den SSV Erfurt Nord auf Grund
von zwei verschiedenen Halbzeiten mit 3:2 für sich entscheiden können.
Die erste Halbzeit hatte der FSV total verschlafen, in der zweiten Halbzeit sahen die
Zuschauer aus Schmalkalden einen kämpferischen FSV, der gewillt war, dieses Spiel zu
gewinnen. In Veilsdorf kann es sich der FSV nicht erlauben, zwei solch unterschiedliche
Halbzeiten zu bestreiten. Die Keramiker haben am letzten Samstag wohl für die größte
Überraschung des Spieltags der Thüringenliga gesorgt und gegen Glaswerk Jena mit 4:3
gewonnen.
Der FSV Schmalkalden muss auf der Hut sein, denn Veilsdorf hat nun wieder Morgenluft
geschnuppert und wird, beflügelt durch diesen Auswärtssieg und der daraus resultierenden
Tabellensituation, bei diesem Derby alles daran setzen, um die drei Punkte im "Weibachgrund"
zu behalten.
Trainer Gutwasser: "Es ist uns bewusst, dass wir in Veilsdorf auf eine kämpferisch
starke Truppe treffen werden, die sich durch mannschaftliche Geschlossenheit auszeichnet.
Meine Truppe muss im "Weibachgrund" 120 Prozent Leistung abrufen, um dort zu bestehen.
Auch die Veilsdorfer Zuschauer sind dafür bekannt, dass sie, wie ein Mann, hinter ihrer
Elf stehen. Wir fahren aber nicht nach Veilsdorf um dort zu verlieren. Erschwerend kommt
bei uns dazu, dass solch erfahrene Männer wie Thomas Hohlfeld (gelb-rot Sperre) und
Robert Matejicek (Verletzung) fehlen. Dafür sind Klee und Nummer wieder einsatzfähig."
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