Samstag 17.März 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Landesklasse-Ost:FC Einheit Rudolstadt - SV 08 Steinach 1:2

Starke Steinacher miminierten Rudolstädter Aufstiegshoffnungen Torwartfehler begünstigte Auswärtssieg vom SV 08 Steinach

Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

FC Einheit Rudolstadt Mit der zweiten Niederlage in Folge minimierten sich die Aufstiegsambitionen der Rudolstädter Einheit Elf beträchtlich. Nach 90 kampfbetonten und zumindestens im ersten Spielabschnitt auch äußerst gutklassigen Minuten verließen die Gäste nicht unverdient den trotz Regenfällen gut zu bespielenden Rasen.

Einheit legte los wie die Feuerwehr. Schon nach dreißig Sekunden lag der Ball im Steinacher Tor. Doch der sehr gut amtierenden Schiedsrichter Hoffmann (Eisenach) konnte den Treffer von Just nicht anerkennen, da der Ball bei der Flanke von Leib schon die Grundlinie überschritten hatte. Mit einem Freistoß von Leib aus 16 Metern, der aber von der Mauer aufgehalten wurde, besaß Einheit schon die zweite verheißungsvolle Chance (7.). Doch die Nullachter versteckten sich nicht, auch wenn sie von der Anfangsoffensive der Heidecksburgstädter überrascht schienen. Als der kopfballstarke Th. Roß I, diesmal in ungewohnter Manndeckerfunktion gegen Lorenz, bei einer Ecke seine Stärke nutzte, prallte der Ball an die Latte des Schneider-Gehäuses (12.). Schon nach 22 Minuten wechselte Steinachs Coach Ihle aus,. Für den gegen Leib völlig überforderten und zudem gelb-rot bedrohten Lederbuch brachte er Pysall. Doch die Steinacher waren vorerst weiterhin nur die Reagierenden. So lagen bei einer Eingabe von Just (25.) und einem straffen Schuss des bis dahin pausenlos über die Außenbahn nach vorne preschendne Nordhauß (28.) Tore im Bereich des Möglichen. Auch Gentner (32.) bugsierte die Kugel aus 16 Metern knapp am Gehäuse vorbei. Mit einem Schuss von Leib, der Dreilich auf dem Posten sah, endete die starke Druckphase der Platzherren (37.). Steinach , bis dahin gefällig - sehenswert viele gut getimte Doppelpässe im Mittelfeld - aber nicht unbedingt gefährlich, demonstrierte den 300 Besuchern einen Konter, der in jedes Fußball-Lehrbuch Eingang finden könnte. Mit zwei Doppelpässen ging an der Mittellinie die Post ab. Leipold-Büttner marschierte bis zur Grundlinie und servierte das Leder maßgerecht für Müller-Keupert. Der Torjäger, der gegen Strempel nur wenige Zweikämpfe gewann, stand goldrichtig und platzierte den Ball entgegen der Laufrichtung, für den FC-Keeper unhaltbar, per Kopf in die Maschen (39.). Doch die Rudolstädter Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Bei einem weiten Ball von M. Jähnisch verlängerte Just. Gentner roch den Braten, irgnorierte auch die Abseitsvermutungen der Hintermannschaft und schoss aus sechs Metern ein (41.).

Nach Wiederbeginn passierte erst einmal 10 Minuten herzlich wenig. Doch schon da fiel auf, dass das Zocher-Team seinen Vorpausenrhythmus einfach nicht fand. Steinach erkannte die Situation, gewann jetzt viel mehr Zweikämpfe und gestattete den wieder mit Just und Lorenz angreifenden Einheimischen keine Torgelegenheit. Bei einem "Lattenroller " von Lehnert, den aber Schneider bestimmt pariert hätte, jubelte der starke Steinacher Anhang vergeblich (54.). Doch kurz darauf brandete der Beifall der Gästefans auf. Wiederum trug sich Müller-Keupert in die Torschützenliste ein (56.). Aber der bullige Angreifer profitierte beim letzlich entscheidenden Tor von einem Fehler Tino Schneiders. Der brachte einen Rückpass von Gerlach nur bis zum Spieler mit der Nummer 9. Müller-Keupert nutzte das Geschenk und hob das Streitobjekt aus 16 Metern gekonnt über den Einheit-Schlussmann in den Winkel.

Diese Führung gab dem SV 08 große Sicherheit. Rudolstadt war zwar bemüht, aber kaum in der Lage, die von Cech und Roß I formierte Verteidigung entscheidend aus den Angeln zu heben. Zudem hatte man den Eindruck, dass einige Rudolstädter Spieler vor der Pause etwas über ihre Kräfte gelebt hatten und jetzt dem vorgelegten hohen Tempo Tribut zollen mussten. So versuchten die Hausherren ihr Heil in Distanzschüssen. Doch die lagen, bis auf wenige Ausnahmen, ein ganzes Stück neben dem Ziel der Begierde. So war man sogar im Glück, als der stark spielende Wild nach einem schnellen Gegenangriff verzog (69.). Mit Schüssen von M. Jähnisch (75.) und der besten Chance der zweiten Halbzeit für Einheit - Lorenz fand bei einem Drehschuss in Dreilich seinen Meister (77.) - begann die Schlussviertelstunde. Rudolstadt versuchte noch einmal alles und drang auch mehrmals erfolgversprechend in die torgefährlichen Räume vor dem Steinacher Kasten ein. Doch immer wieder konnten die Defensivkünstler der Gäste im letzten Augenblick klären. Da hatte man nicht den Eindruck, dass sich die Männer vom Fellberg vor dem Pokalschlager gegen den FC Carl Zeiss schonen wollten.
So geriet der Auswärtserfolg der starken Gäste, die bewiesen haben, dass ihr Tabellenplatz nicht ihren Potenzen entspricht, nicht mehr in Gefahr. Für den FC Einheit wird es nun ganz schwer, bei der Vergabe des Landesligaplatzes am Saisonende ein wichtiges Wort mit zu sprechen.

Der FC EINHEIT RUDOLSTADT spielte mit:
Schneider-M.Jähnisch-Gerlach-Strempel-Nordhauß (ab 64. Bauer)-Keil (ab 70. Petrov)-H.Jähnisch-Gentner-Leib-Lorenz-Just.

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