Montag 21.Mai 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung
Thüringer Fußball-Verband

Von der Beiratstagung des TFV in Erfurt


Mitgliederrückgang durch gezielte Nachwuchsgewinnung kompensieren-
TFV-Beirat beschloss wichtige Änderungen in der Spielordnung

von Hartmut Gerlach

Auf der Beiratstagung des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) zog Präsident Rainer Milkoreit eine insgesamt positive Bilanz seit dem Verbandstag vom Juni 2.000. Die Anwesenheit von Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel und weiterer Spitzenpolitiker bei Aktionen des TFV hätten verdeutlicht, welch hohen Stellenwert der Fußball im Allgemeinen und der mitgliederstärkste Sportverband im Freistaat im Besonderen habe. Dennoch betrachte man im Fußball-Verband mit Sorge den Mitgliederschwund von ca. 3.000. Das sei, so Mikoreit, natürlich dem Geburtenknick geschuldet. Doch müsse man sich die Frage stellen, ob in allen Kreisen und Vereinen immer rechtzeitig auf diese Entwicklung reagiert worden sei. Jetzt gehe es darum, den Negativtrend umzukehren und durch gezielte Maßnahmen die Mitgliederzahl zu stabilisieren. Schließlich müsse auch in der Perspektive der Spielbetrieb in allen Spielklassen gesichert werden. Zu diesem Zweck sollte sich die Arbeit in erster Linie durch Aktivitäten auf die Kindergärten und Grundschulen konzentrieren.

Den Beiratsmitgliedern lagen insgesamt 19 Anträge, die Veränderungen der Spielordnung betrafen, zur Abstimmung vor. Um die Registrierung der gelben Karten überschaubarer zu gestalten, wird es künftig getrennte Erfassungen von Verwarnungen in Punkt- und Pokalspielen geben. Ein Spieler, der die fünfte (Punktspiel) bzw. zweite (Pokalspiel) gelbe Karte erhalten hat, ist für das Spiel der gleichen Wettbewerbskategorie gesperrt. Neu ist außerdem, dass gesperrte Spieler am Tag der Spielsperre an keinen Pflichtspielen anderer Mannschaften ihres Vereins teilnehmen können.

Ab dem 1. Januar erhalten die Schiedsrichter mehr Spesen. Damit will der TFV den höheren Anforderungen und gewachsenen Leistungen der Unparteiischen gerecht werden, aber auch einen Anreiz zur Gewinnung und Ausbildung neuer Referees geben.

In der neuen Saison können auch Mädchen am Spielbetrieb von Jungenmannschaften bis zu dne B-Junioren teilnehmen. Die notwendige Zweidrittelmehrheit verfehlte dagegen ein Antrag des Vorstandes, der vorsah, keine Gebühren zu erheben oder Verfahren anzustrengen, wenn für Frauenmannschaften die notwendigen Schiedsrichter nicht gestellt werden.

Wichtigste Veränderung, die sich aus dem auf dem DFB-Bundestag beschlossenen allgemeinverbindlichen Teil der DFV-Spielordnung ergeben und die Thüringen übernehmen muss, ist zweifellos der Status des Vertragsamateurs. Künftig gilt als Vertragsamateur, wer wenigstens 300 DM (150 Euro) als Entgelt erhält und die steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Abgaben durch den Verein nachweist. Kürzer als bisher ist in Zukunft auch der Zeitraum, in der eine Spielerlaubnis für Vertragsamateure mit sofortiger Wirkung erteilt wird. Das ist ab dem Spieljahr 2001/02 nur noch bis 15. August möglich, statt wie bisher bis 15. Januar.

Rainer Milkoreit zeichnet auf der Beiratstagung den Vorsitzenden des KFA Hildburghausen Dittmar Börner mit der Ehrennadel des TFV in Gold aus.