Samstag 26.Mai 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Landesklasse-Ost: 1.FC Greiz - TSV 1880 Gera-Zwötzen 2:1 (0:0)

Der 1.FC Greiz erkämpfte sich vor dem Finale wieder die Krone
Schieri Weise schenkte Zwötzen Strafstoß

von Jörg Zemke (aus Greiz)

Die Meisterschaft in der Landesklasse-Ost kulminiert zum Höhepunkt. Auch am vorletzten Spieltag bleibt die Aufstiegsfrage zur Thüringenliga offen. Der 1.FC Greiz hat mit seinem heutigen Sieg über Spitzenreiter TSV 1880 Gera-Zwötzen maßgeblich zu dieser Situation vor dem Grand-Finale am kommenden Pfingsmontag beigetragen.

In dem hart umkämpften Spitzenspiel auf dem mit 450 Zuschauer gut besuchten Greizer Tempelwald rehabilitierte sich die Mannschaft für das Fiasko von Weida am vergangenen Spieltag.
Es fiel zunächst auf, dass sich beide Mannschaften in ihrer Spielweise ergänzten. Während Zwötzen mehr für den Angriff über den pfeilschnellen Mauerer und den routinierten Metsch taten, stand das Greizer Abwehrbollwerk sicher um und im eigenen Strafraum. So entwickelte sich in den ersten 45.Minuten ein Spiel ohne großer Tormöglichkeiten. Sicherheit war Trumpf - keine der Mannschaften wollte einen Rückstand riskieren. Nur eine Chance von Metsch, dem der Ball im Strafraum in letzter Sekunde vom Fuß gespitzelt werden konnte (35.) und ein Knaller von Vogel (45.) ließen ein Raunen über den Tempelwald schallen.

Erst als der Greizer Pohl in der 53.Minute mit einem Flachschuss zum umjubelten Führungstreffer einschoss, wurde es ein spannendes und vorallem ein hektisches Spiel.
Möglicherweise um die Spannung zu forcieren "schenkte" Referee Weise den Gast aus Gera einen Elfer. Dem vorausgegangen war eine Flanke in den Greizer Strafraum, bei dem der Zwötzner Metsch ohne erkennbare "Feindberührung" theatralisch zu Boden ging. Eine Gelbe Karte an den Greizer Albert setzte zu dieser aus meiner Sicht krassen Fehlentscheidung noch das "Sahnehäubchen" auf. Vogel nahm Maß und verwandelte sicher zum 1:1 Ausgleich (60.).

Der Bundesliga-Referee geriet in der Folgezeit zunehmend in den Mittelpunkt. Wollte er trotz der überaus hart geführten Zweikämpfe ohne gelbe Karte auskommen, bekam er von den Spielern beider Mannschaften im Anschluss an das Ausgleichstor, die Quittung für soviel "Großzügigkeit" serviert. Die Zweikämpfe wurden nun verbissener und vor allem härter geführt. So häuften sich die Gelben Karten auf beiden Seiten. Schieri Weise schien in dieser Phase sichtlich überfordert. Erst eine Viertelstunde vor Ultimo bekam er die "Kampfhähne" unter Kontrolle.
Es war ein Spiel der Fehlentscheidungen des Schiedsrichterkollektivs. Nur kurz nach dem Elfmeter ein weiterer krasser Fehler des Schieri-Assistenten auf der rechten Seite. Bei einem guten Pass des Geraer Klötzig in den freien Raum, wobei der letzte Greizer Abwehrspieler vom agilen Mauerer überholt wurde, entschied er auf Abseits und vereitelte dadurch die Riesenchance der Zwötzner in Führung zu gehen (65.).
Doch kurz darauf schlug Greiz zurück. Der Geraer Abwehrspieler Horn verursachte ein völlig unnötiges Foul am eigenen Strafraum. Die anschließende Freistoßeingabe von Dimter köpfte Fischer zum 2:1 in die Maschen (66.).
Trainer Göhr musste nun reagieren und nahm Horn und Metsch vom Feld und brachte zwei frische Angriffsspieler mit Ziesch und Bresse. Aber auch die vermochten es nicht bis zur 90.Minute und der zehnminütigen Verlängerung (der Schieri zeigte weithin sichtbar nur drei Finger!) den Ausgleich zu erzielen.
Das Spitzenspiel auf dem Tempelwald war kein spielerischer Leckerbissen, doch lebte es vor allem von der Spannung. Vielleicht entschied am Ende die disziplinierte Umsetzung der taktischen Marschrichtung des Greizer Trainers dieses Spiel. Der TSV Gera-Zwötzen scheint mit dieser Niederlage bereits seine vierte Meisterschaft in der Endphase verspielt zu haben. Aus eigener Kraft ist nun der Aufstieg nicht mehr zu schaffen.

Der 1.FC GREIZ spielte mit:
Rauh - Vogel (46. Fickenscher), Söllner, Fülle, Albert, Leonhardt, Pohl (75. Speicher), Dreißig, (88. R. Brettfeld), Fischer, Dimter, Himmer.

Der TSV 1880 GERA-ZWÖTZEN spielte mit:
Reichenbach - St. Roßmann, Klötzig, Hopfe, Horn (ab 68. Kowalski), Granderath (ab 85. Bresse), Krüger, Vogel, Lendner, Metsch (ab 79. Ziesch), Maurer.

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