(JZ) Vor dem letzten Spieltag sind im Grunde alle Entscheidungen in Thüringens höchster
Spielklasse gefallen. Die Mannschaften des FC RW Erfurt II, des 1.Suhler SV und die Reserve
des FC CZ Jena befinden sich bereits im Urlaub.
Schon seit Wochen steht der SV Wacker 07 Gotha als
Thüringen-Meister und somit als verdienter Aufsteiger in die Oberliga fest.
Wen stört in Gotha, eine Woche nach der ersten Niederlage nach 35.Punktspielen in
Pößneck, der Fleck auf der nun nicht mehr weißen Weste?
Die Augen sind auf die kommenden Spiele gegen den VfB Leipzig, der SG Dynamo Dresden,
dem FSV Zwickau und neben den Anderen,
nicht zuletzt auf die Thüringen-Derbys gegen den BSV Eintracht Sondershausen und dem
FC Carl Zeiss Jena gerichtet. Vom abschließenden Spiel gegen den SC Weimar erwartet
der "Tiefstapler der Saison", Meistermacher Frank Stein,
noch einmal einen Sieg "ohne wenn und aber" von seinen Jungs.
Die einzige Mannschaft mit Gefrier-Einlagen in den vergangenen und noch kommenden zwei Tagen bis
zur endgültigen Entscheidung über die Lizenzvergabe in der Regionalliga, ist Aufsteiger
FC Union Mühlhausen. Bei der sportlichen Frage Klassenerhalt werden sie sich die Wurst nicht
mehr vom Brot nehmen lassen. 3 Punkte und 10 Tore Vorsprung auf den SC Leinefelde sollten
dafür reichen. Die Eichsfelder sind mit ihrer jungen "Zukunftsmannschaft" auf der
Zielgeraden aufgrund fehlender Routine an sich selbst gescheitert. Hoffen wir das diese
Mannschaft, die beispielhaft ihren Nachwuchs hegt und pflegt noch einmal tief Luft holt und einen
Angriff in der Landesklasse-West für den Aufstieg unternimmt.
Dagegen scheinen bei den Absteigern zwei und drei für einige Zeit die Fußball-Lichter
in Sachen Thüringenliga ausgegangen zu sein. Dabei verliert die Thüringenliga mit dem
SV EK Veilsdorf einen Veteranen. Im Geschichtsbuch der Thüringenliga werden allerdings die
11 Jahre ununterbrochene Zugehörigkeit der 3000 Seelen-Gemeinde "aus dem Wald",
nicht so schnell zu löschen sein.
Für den SV Kahla wird die Konsoldierungsphase in den nächsten Wochen zeigen, ob sie
das sportliche Risiko Landesklasse in Angriff nehmen werden. Zu sehr schweben die jüngsten
abschreckenden Beispiele des »durchgereicht werdens« über der Mannschaft aus der Porzelliner-Stadt.
Die Spiele des letzten Spieltages in der gewohnten Übersicht:
SV Wacker 07 Gotha - SC 1903 Weimar Samstag 15:00 Uhr
(hjkZ) Eigentlich pfeifen es schon geraume Zeit die
Spatzen von den Dächern von Gotha. Und die Freude über
den Aufstieg in die Oberliga ist nicht mehr frisch.
Dennoch soll das letzte Spiel der Saison für die
Wackeraner mehr als eine Pflicht werden. "Wir wollen die
letzten Kräfte mobilisieren und uns mit einem
sehenswerten guten Spiel aus der Liga verabschieden",
will Frank Stein und sein Team sich würdevoll bei allen
Fans am Samstag für die Treue bedanken. Da auch Weimar
ohne Druck aufspielen kann, werde wohl der Spielgedanke
im Vordergrund stehen, nimmt Stein an, sei denn Weimar
will es den Pößneckern nachmachen und dem Aufsteiger ein
Schnippchen schlagen. Dass will man natürlich
verhindern. Dafür hat Gotha leider René Koch noch nicht
zur Verfügung, auch Nico Fritz.
Zuvor wird bereits ab 14 Uhr im Stadion zur
Aufstiegsparty geblasen. Nach der Auszeichnung der
Nachwuchs-Teams wird gegen 14.45 Uhr TFV-Präsident
Rainer Milkoreit den Pokal an die 1. Mannschaft
überreichen. Nach dem Spiel startet die Feier mit Musik
des Showorchesters, eine Bratwurst und ein Getränk sind
frei. Beim Empfang ab 19 Uhr im Turm-Hotel werden die
Wackeraner einen Ehrengast begrüßen können, der, so
Sportdirektor Klaus-Peter Blaß, gut in die Szenerie des
Fußball-Ostens passen werde.
SV 1910 Kahla - SV Arnstadt Rudisleben Samstag 15:00 Uhr
(ps.)Zum Halali der Saison 2000/2001 weilt
Thüringenligist SV Arnstadt Rudisleben am Samstag beim SV
1910 in Kahla, der als frühere Spitzenmannschaft
absteigen muss. Für interessierte Schlachtenbummler
besteht die Möglichkeit im Mannschaftsbus des SV AR mit
nach Kahla zu fahren. Abfahrt erfolgt um 13 Uhr ab
Stadion Rudisleben.
Die Gäste, die im Hinspiel über ein 2:2 nicht
herauskamen, werden sicher bestrebt sein, zu punkten.
Aber Vorsicht ist am Dohlenstein geboten, denn ganz
sicher möchten sich die Einheimischen mit einer
ansprechenden Leistung aus der Thüringenliga, sprich mit
einem vollen Erfolg, verabschieden. Diese Begegnung gibt
Referee Sven Köhler aus Göritz, unterstützt von seinen
beiden Assistentinnen an den Seitenlinien den
Sportkameradinnen Kristin Orlamünder und Christiane
Schönfeld aus Gräfenwarth, um 15 Uhr - unterhalb der
Leuchtenburg - frei. In der Vergangenheit gab es stets
packende Kämpfe zwischen den Kontrahenten, wobei die
Kahlaer förmlich der Angstgegner der Grün-Weißen war.
Dafür spricht die äußerst negative Gesamtbilanz der
Rudislebener.
SC Leinefelde 1912 - SSV Erfurt-Nord Samstag 15:00 Uhr
(se/TA).Nords Trainer Karsten Sänger hat nun gut
lachen. Vor der abschließenden Landesliga -Partie beim
praktisch schon feststehenden Absteiger Leinefelde (15.,
28) lastet auf seiner Mannschaft (13., 37) kein Druck.
Denn bereits in der Vorwoche, mit dem 2:0 gegen
Mühlhausen, hatte der Coach sein Soll mit dem
Klassenerhalt erfüllt. "Auch den Jungs ist ein Stein vom
Herzen gefallen", erklärt Sänger. Und Obzwar er die
"Super-Rückrunde" gern mit einem abschließenden Erfolg
untermauern würde, ist er realistisch: "Die volle
Konzentration wird nicht vorhanden sein." Auf dem Feld
zumindest werden Mario Schulz (bereits im Urlaub), Nico
Heinrich (zehnte gelbe Karte) und Steve Voigt (verletzt)
den Saison-Ausklang nicht mit erleben. Am Tag danach
aber wird dann mit der Mannschaft und den Sponsoren noch
einmal kräftig gefeiert, ehe das Team anschließend bis
zum 9. Juli frei hat.
Untätig ist man derweil beim SSV Nord keinesfalls.
Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen auf die neue
Serie. "Mit acht Akteuren verhandeln wir momentan",
erklärt Sänger. Ein definitiver Neuzugang stünde jedoch
noch nicht fest. Für Zuversicht bei den
Nord-Verantwortlichen sorgt unterdessen, dass Sänger
seinen Trainer-Vertrag um ein Jahr verlängert hat. Nicht
mehr zur Verfügung stehen aber Christian Ertmer und
Stefan Hochmuth. Sie wechseln zum Oberliga-Aufsteiger
Gotha.
SV Schott Jenaer Glas - VfB 09 Pößneck Samstag 15:00 Uhr
(OTZ) Zum Saisonausklang der Thüringenliga bieten die Jenaer
Glaswerker am Sonnabend ab 15 Uhr noch einmal einen
Knüller. Denn mit dem VfB 09 Pößneck kommt die nach
Meister Wacker 07 Gotha erfolgreichste Rückrundenelf.
Gespielt wird wegen des Hanfried-Turnieres nicht im
Uni-Sportzentrum, sondern auf Platz 2 des
Ernst-Abbe-Sportfeldes. Nach einer II. Halbserie mit
Höhen und Tiefen wollen die Glaswerker ihrem Anhang als
Tabellenachter mit 42 Punkten und 42:48 Toren unbedingt
den achten Heimsieg als Entschädigung für manche
Heimspielenttäuschung bringen. Doch das wird gegen den
Abonnements-Vizemeister Pößneck (Rang 4 - 55 P./47:27
T.) nicht leicht. Denn die Pößnecker haben erneut Rang 2
im Visier, wozu es aber eines Sieges über den SV Schott
Jenaer Glas und Schrittmacherdienste der Geraer in
Sonneberg bedarf. Das Hinspiel in Pößneck hatten die
Jenaer 1:3 verloren.
FC Union Mühlhausen - SV EK Veilsdorf Samstag 15:00 Uhr
Veilsdorf (dkt). Seinen Abschied aus der Thüringenliga muss der SV EK Veilsdorf heute in Nordthüringen erleben.
Nach elf Jahren in der höchsten Klasse des Freistaates muss sich das Gründungsmitglied der Liga heute aus dieser
verabschieden. Wieder verblasst ein bis dahin geachteter Farbtupfer aus der Landschaft des Thüringer Fußballs. Ob er
in nächster Zeit gar aus dieser verschwindet, müssen die kommenden Jahre zeigen. In Veilsdorf ist man gewillt,
dafür zu sorgen, dass das nicht wie in anderen Orten geschieht. Nach eigener Aussage wird man im Werradorf die
Mannschaft bis auf wenige Ausnahmen auch für die Landesklasse zusammenhalten können. Heute gilt es aber erst
noch einmal, in Nordthüringen Flagge zu zeigen.
Auch in Mühlhausen zittert man noch um den Klassenverbleib. Ganz natürlich möchte man den Abstieg in
Mühlhausen unter allen Umständen verhindern. Auch mit einem Sieg gegen Veilsdorf ist da aber noch nichts endgültig
entschieden. Das hängt damit zusammen, ob der Vorjahrsmeister Eintracht Sondershausen in die Thüringenliga
zurückkehren und diese Klasse damit vier Absteiger verkraften muss. Auch die Sondershäuser können da aus
eigener Kraft nichts mehr bewegen, denn sie sind von der Entscheidung des DFB abhängig, welche der
Regionalligamannschaften (vor allem Sachsen Leipzig) keine Lizenz für das kommende Spieljahr erhält.
Muss auch Sondershausen in den "Abstiegs-Apfel" beißen, muss auch Mühlhausen noch Leinefelde, Veilsdorf
und Kahla in die Landesklasse begleiten. Für die Gastgeber würde dann der Titel eines früheren Filmes zutreffen:
"Sie tanzten nur einen Sommer".
Tritt also dieser Fall ein, was bis zum Spieltermin zwischen den heutigen Spielpartnern noch nicht klar sein muss,
gibt es heute in Mühlhausen das Duell zweier Absteiger. Aller Hohn und Spott, alle "Gift und Galle", die in letzter
Zeit von sogenannten Fans aus Nordthüringen in Richtung Werra versprüht wurden, fällt dann auf diese wieder zurück.
Es ist schon ein Unterschied, ob man elf Jahre in der Thüringenliga gespielt oder nach sehr langer
Unterbrechung - Mühlhausen war nach dem Abstieg aus der damaligen DDR-Liga schon ein Jahr in der Klasse -
gerade wieder eine Saison geschafft hat.
In den zurückliegenden Wochen und Monaten wurden auf Seiten des FC Union ernorme Anstrengungen unternommen,
um die Mannschaft, die lange Zeit nicht vom Tabellenende wegkam, so zu festigen, dass die hinteren Plätze verlassen
werden konnten. Vor allem im Umfeld der Mannschaft häuften sich die Maßnahmen zur Unterstützung der vom Trainer
Bernd Nemetschek geführten Elf. Turbulente Wochen mit den Abgängen von wichtigen Spielern wie Jens Beilfuß,
Rico Schuchert, Michael Zgoll zu Nachbarvereinen (Stammspielerproblematik) im Monat Oktober hatten große
Unruhe nicht nur in die Mannschaft gebracht. Der gesamte Verein war davon betroffen, so dass sich vor allem
auch die zahlreichen Union-Fans in die Diskussion einschalteten. Inzwischen verstärkte sich die Union-Elf mit
Mario Brosche vom Landesklassisten TSV Holzthaleben und Matthias König vom SV Eintracht Mühlhausen.
Schon vor der Saison hatte sich der Neuling vom SC 1912 Leinefelde den gefährlichen Angreifer und den
Veilsdörfern sehr gut bekannten Karsten Winkel in die Thomas-Müntzer-Stadt geholt. Aber alles hatte auch nichts
genutzt, denn in 15 Spielen blieb die Elf auswärts ohne einen Sieg. Und auch ausgerechnet der SV EK Veilsdorf
landete gegen die Union-Elf einen seiner beiden Heimsiege, was allerdings auch ein Novum von Veilsdorfer Seite aus
darstellt. Nur zwei Siege im "Weihbachgrund", das hatte es in früherer Zeit auch nicht gegeben und stellt eine der
Ursachen der gegenwärtigen Veilsdorfer Misere dar.
Die Veilsdorfer werden in Mühlhausen jedenfalls nichts verschenken und sich teuer verkaufen, das heißt, sich mit
Anstand aus der Thüringenliga verabschieden. Zum letzten Mal wird es dabei wohl auch das oftmalige Duell zwischen
Karsten Winkel und Udo Westhäuser geben, das stets von großer Brisanz geprägt war. Sollte auch Mühlhausen
absteigen, dann wird es den Zweikampf zwischen beiden Vereinen dann voraussichtlich wieder in der
Landesklasse geben, denn die Veilsdorfer möchten in die Staffel West eingeordnet werden.
FSV Schmalkalden - ZFC Meuselwitz Samstag 15:00 Uhr
bereits gespielt haben: FC Rot-Weiß Erfurt II - 1.Suhler SV 06 1:1
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