Donnerstag 11. Juli 2002 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Landesklasse-West

SV EK Veilsdorf steht nach personellem Aderlass ein problematisches Jahr bevor
(eli / Freies Wort) Während Wacker Bad Salzungen, Hinternah und auch Aufsteiger Steinbach-Hallenberg zufrieden auf die zurückliegende Saison blicken, hatte Traditionsverein Veilsdorf als Landesligaabsteiger Probleme, dem erneuten Abstieg zu entrinnen.

SV EK Veilsdorf SV EK Veilsdorf: Das Vorstandsmitglied der Keramiker Dittmar Börner hätte wie seine Mitstreiter beim SV nie gedacht, dass der Landesliga-Absteiger so ins Schlingern geraten könnte. Die Mannschaft war mit zunehmenden Misserfolgen total verunsichert und war so auch nicht in der Lage, ihr wahres Leistungsvermögen auszuschöpfen. Negativer Höhepunkt dieser Entwicklung war die 1:5-Niederlage in Ilmenau. Trainer Peter Langguth stellte in Folge sein Amt zur Verfügung.
Mit Harry Wolfschmidt übernahm ein im Weihbachgrund «alter Bekannter» das sportliche Zepter. Nachdem er zumindest in den Köpfen der Spieler «einiges gerade gerückt» hatte (Zitat D. Börner), nötigte ihn eine schwere Erkrankung in der Winterpause das Zepter wieder abzugeben. Die gute Rückrunden-Vorbereitung des Rodacher Rolf Löffler, Nachfolger auf dem Trainerstuhl, zeigte zuerst positive Resultate. Doch vor allem in der Schlussphase der Meisterschaft wurden leichtfertig und unkonzentriert Spiele versiebt, die Veilsdorf wieder bedenklich nahe an die Abstiegsränge führte. Angriffsschwächen, Sperren und Verletzungen verstärkten diese negative Tendenz.
Im kommenden Spieljahr werden Thomas Reuter (SC Sonneberg), Daniel Paulus (Crock), Andreas Goldschmidt (Heßberg) und Sebastian Pressler (Frickendorf) ihre Schuhe nicht mehr für die Keramiker schnüren. Als Zugänge stehen derzeit Rico Balleiniger (Hildburghausen), Thomas Rudzinski und Thomas Hanf (eigene A-Junioren), sowie junge Kader der zweiten Mannschaft fest. Trainer wird auch im kommenden Spieljahr Rolf Löffler sein. Dittmar Börner wagt schon mal einen Blick voraus: "Mit unseren bescheidenen Voraussetzungen können wir keine großen Brötchen backen. Es steht uns ein harter Kampf mit dem Ziel Klassenerhalt bevor!"

SV Nahetal Hinternah: Der SV Nahetal hat eine vorzügliche Saison absolviert. Denn Platz vier bedeutet in der Endabrechnung, nach Aufsteiger Steinach, als zweitbestes Südthüringer Team die Ziellinie überquert zu haben. Trainer Manfred Skara ist vor allem auch deshalb zufrieden, weil seit seiner dreijährigen Tätigkeit in Hinternah die Mannschaft erstmalig mit Kontinuität, ohne Schwierigkeiten in Richtung Abstiegsplätze, über die Runden gekommen ist. «Schade, dass wir mit der Serie drei in Folge verlorener Spiele (Holzthaleben, Veilsdorf, Bad Salzungen) ein noch besseres Abschneiden vergeigt haben. Anderseits haben wir uns mit Spielweise und Platzierung das Ziel schon für das nächste Spieljahr gesetzt,» blickt der engagierte Coach voraus. Von den geplanten Zugängen konnte bislang nur Torwart Lipsius vom Landesligisten Suhler SV realisiert werden. Den Verein verlassen haben der zweite Torwart Triebel (Reurieth) und Bjelanowitsch (zurück nach Kroatien).

SV Wacker 04 Bad Salzungen: "Wir haben 43 Punkte geholt, hatten nie was mit dem Abstiegsgeschehen zu tun und sind am Ende Achter geworden. Das stimmt erst einmal zufrieden. Kritisch sehe ich lediglich, dass starken Spielen, wie den zwei 4:0-Siegen in Holzthaleben und Hinternah, dem 1:0 gegen Steinach und dem 3:2 gegen Viernau, schwache Partien folgten." So wurde zum Beispiel gegen die letzten vier Mannschaften in der Tabelle aus den acht Spielen lediglich 6 Punkte eingefahren. Hier liegen Reserven der Wackeraner, die im kommenden Spieljahr erschlossen werden sollen. Das Prunkstück der Otto-Elf ist zweifellos die Abwehr. Doch dem steht laut geschossenen Toren der drittschlechteste Angriff gegenüber. Mit Holger Schmidt, der wiederholt schon verabschiedet wurde, Sven Röhmhild (Geisa) und Libero und Kapitän Jörg Walter (Mansbach, A-Liga/Hessen) verlassen drei Defensivspieler den Verein. Pridonaschvili (Trainer in Leimbach) und Heino Röhmhild (Leimbach) komplettieren den erheblichen Aderlass. Kompensieren sollen das vor allem die letztes Jahr schon sporadisch zum Einsatz gekommenen Nachwuchsspieler Niebergall, Weyh und Patz.
Am 15. Juli wird im Bad Salzunger Burgseestadion die Saisonvorbereitung eingeläutet. Trainer Lutz Otto, der nun schon seine siebte Saison bei Wacker in Angriff nimmt, peilt im bevorstehenden Spieljahr einen sicheren Mittelfeldplatz an. FSV Grün-Weiß Steinbach-Hallenberg: Nachdem die Grün-Weißen in der vorletzten Saison in den sauren Apfel Abstieg beißen mussten, galt es diese «Schmach» mit der sofortigen Rückkehr in die Landesklasse zu tilgen. Ein Vorhaben, das die Männer von Trainer Andreas Recknagel alles in allem problemlos verwirklichten. Neben dem ersten Platz in der Bezirksliga Staffel 2 avisierten die Männer vom Köpfchen auch den Titel eines Südthüringer Fußballmeisters an. Der Sieger der Staffel 1 Oberlind, mit Heimrecht ausgestattet, war aber gegen eine mit vielen Ausfällen antretende Köpfchen-Elf eine Nummer zu groß (1:3).
Kein Beinbruch, zählt doch vordergründig der realisierte Aufstieg. Ohne Kirchner (Viernau), Michael Eff (Blau-Weiß Herges-Hallenberg) und den nach Schmalkalden auf den Trainerstuhl gewechselten Bühner gilt es in der Landesklasse zu bestehen. «Als Zugänge stehen lediglich Nachwuchsspieler aus dem eigenen Verein fest», meinte Horst Jäger vom Vorstand.
Inwieweit der Verein problemlos mit seinen sechs ausländischen Gastspielern durch das kommende Spieljahr kommen wird, bleibt abzuwarten! Das sportliche Ziel jedenfalls steht fest und lautet: Ohne in Bedrängnis hinsichtlich des Abstiegsgeschehen zu kommen, die Klasse sichern.

 

Quelle: Freies Wort