Donnerstag 9.August 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Thüringer Fußballverband (TFV)

Neuerungen in den "reinen" Thüringer Spielklassen

von Wolfgang Marr (Mühlhausen /TA)

thüringenliga Auf der Pressekonferenz des TFV am Montag gab es zusätzlich Informationen über die Neuerungen die für die Spielklassen unterhalb der Oberliga in der kommenden Saison gelten:

Für die Thüringenliga, wie für alle anderen bis zur untersten Kreisklasse gilt, dass der Vertragsamateurstatus transparent gemacht wird.
In der Praxis bedeutet dies, dass alle bis zum 15. August 2001 zu schließenden Verträge mit einer Mindestzahlung von 300 Mark im Monat und nach oben in der Summe offen sowie mit einer Mindestlaufzeit von einem Jahr, ebenso nach oben offen, was die Zeitspanne betrifft, in der Kopie sofort beim Thüringer Fußball-Verband zu hinterlegen sind. Die vermutlich endlos lange Namensliste wird in der nächsten Ausgabe des Thüringer Fußball-Magazins veröffentlicht. Bei Union Mühlhausen beispielsweise soll es dem Vernehmen nach noch sechs aktuelle Verträge geben.


Mit der Aufhebung solcher Amateurverträge erlischt auch sofort die Spielgenehmigung. Die Kicker können aber je nach den Umständen wiederum sofort als Amateurspieler eine Genehmigung beantragen und erhalten. Da muss man abwarten. Der Amateurvertragsspieler-Status ist aber nicht nur eine Sache für die Schublade. Die Vereine müssen binnen drei Monaten ihrer Nachweispflicht in Sachen Lohnnebenkosten gegenüber dem Thüringer Fußball-Verband (TFV) entsprechen. Also den Beweis für die Abführung von Steuern, Sozialabgaben und Abführungen an die Berufsgenossenschaft zur Deckung des Unfallrisikos führen. Wer dagegen verstösst, muss sofort nach Ablauf der Vierteljahresfrist mit einer Spielsperre rechnen, zumal man von Seiten des Fußball-Verbandes auch Kontrollmitteilungen an die zuständigen Finanzämter ausfertigen will, so der Vorsatz.

Nächste Neuerung, allerdings nur im Landesligamaßstab: Nach mehrheitlicher Zustimmung bei fünf Gegenstimmen wird ein Schiedsrichterpool eingeführt. Damit übernehmen die Vereine die Kosten am jeweiligen Heimspieltag, listen sie auf und nach Beendigung der Serie erfolgt eine Verrechnung untereinander, um finanzielle Wettbewerbsverzerrung aus der Welt zu schaffen. Weil die Reisewege, und damit die Kosten für die Unparteiischen in aller Regel unterschiedlich für die einzelnen Vereine zu Buche schlagen.

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber Spielformulare seien von den Verantwortlichen zu unterschreiben, hieß es zu der Tagung in Erfurt. Es ist dies eine Lehre aus dem Hick-Hack um den Torschützenbesten Thüringens in der vergangenen Landesligasaison, wo erst wochenlang nachrecherchiert werden musste. Und es ist dies eine Konsequenz aus dem zeitweiligen Durcheinander oder eben der Unwissenheit um Gelbe Karten.

Nach dem fünften Karton dieser Farbe wird der Spieler in Zukunft für den nächsten angesetzten Spieltag für alle Teams des Vereins gesperrt. Das bedeutet, ein Gelbsünder könnte durchaus im nächsten Spiel auflaufen, wenn es sich um eine nachgeholtes oder verlegte Partie handelt.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine