Freitag 9.November 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Vorschau Regionalliga: FC Rot-Weiß Erfurt - 1.FC Kaiserslautern /Amateure

Achtung Gefahrenzone

von Marco Alles ( Erfurt / TA)

1.Fc Kaiserslautern Den Verteidiger kann er nicht leugnen. "Hinten sicher stehen", lautet die Pauschalforderung von Jens Große. Früher selbst meist fürs Toreverhindern zuständig, verlangt der Rot-Weiß-Trainer auch von seinen Spielern in erster Linie Deckungsdisziplin. Mit Erfolg. Unter seine Regie musste die Mannschaft in 13 Partien lediglich elf Gegentreffer hinnehmen. Mit insgesamt 14 kassierten Toren sind die Erfurter das abwehrstärkste Team nach Spitzenreiter Burghausen (8).

Das Gegenteil stellen die Kaiserslauterer Amateure dar, die morgen 14 Uhr zum Hinrunden-Halali am Steiger weilen. 32 Gegentore stempeln den Aufsteiger aus der Pfalz zur "Schießbude" der Liga ab. Für Große ist das jedoch kein Grund, den Kontrahenten zu unterschätzen. "Alle Amateur-Mannschaften haben junge, ehrgeizige Spieler in ihren Reihen, die einen Profivertrag wollen. Dementsprechend engagiert treten sie auf", warnt er vor überzogenen Erwartungen.
Der 35-Jährige ist sich aber sicher, "dass wir gewinnen werden, wenn wir so spielen wie in München." Beim 3:0 am Sonntag bei den Bayern-Bubis zeigte seine Truppe "die beste Saisonleistung". Mit gesunder Zweikampfhärte, "mit der junge Spieler zu beeindrucken sind", soll morgen auch den Lauterern der Schneid abgekauft werden. Diese setzen indes auf die spie-lerische Schiene, wollen mit der gleichen Taktik wie vor drei Wochen beim 2:1-Sieg in Offenbach erfolgreich sein. Was bedeutet: Hinter Adzic (schon acht Tore) bilden Boskovic und Misfud ein Offensiv-Tandem, das bereits etwas Bundesliga-Luft geschnuppert hat. Auch Keeper Weidenfeller gilt als großes Talent. Er hütete bei den Profis im Frühjahr für den verletzten Koch das Tor, kam sogar im Uefa-Cup gegen Eindhoven zum Einsatz. In der Regionalliga geht es allerdings um den Klassenerhalt. Die Auftaktprobleme mit sechs sieglosen Partien und dem folgenden Trainerwechsel - Uwe Stöver kam für Michael Dusek - scheinen überwunden. Die Abstiegsplätze wurden jedoch noch nicht verlassen (Rang 16).
Auch Jens Großes Blick geht in Richtung Gefahrenzone: "Es sind nur sechs Punkte Abstand." Er verschweigt mit Absicht, dass es genauso viele Zähler bis zu einem Aufstiegsrang sind. Bei den Erfurtern scheint man gelernt zu haben. Schon einmal hatten sie auswärts ein überzeugendes 3:0 errungen: Nach dem Paukenschlag im April in Karlsruhe war es steil bergab gegangen. . . "Jedem dürfte klar sein, dass der Sieg nichts bringt, wenn wir nun nicht nachlegen", sieht Große keine Wiederholungs-Gefahr. Er kann außerdem seine Bestbesetzung aufbieten. Abwehrchef Thomas Gansauge kehrt wieder zurück. Ob der ihn in München hervorragend vertretende Norman Loose auf die Bank muss, wollte der Trainer nicht bestätigen. Loose könne ja auch jede andere Defensivrolle ausfüllen. Anlässlich des "Martinstages" ist der Eintritt für Kinder, die mit Laternen ins Stadion kommen, frei.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine